Sinn des Vertikutierens ist es, den Rasen von Moos und Mulm zu befreien. Das ist ein berechtigtes Anliegen. Doch wer im zeitigen Frühjahr vertikutiert, der öffnet unliebsamen Unkrautsamen Tür und Tor. Zumal, wenn zu tief vertikutiert wird, so dass sich tiefe Spuren im Boden abzeichnen.
Besser ist es, Moos und Mulm im Rasen von vornherein zu verhindern. Moos entsteht, wenn dem Gras zu wenig Stickstoff als Nahrung zur Verfügung steht. Dann ist das Gras schwach und lässt sich vom Moos verdrängen. Dass Moos häufig auch unter Sträuchern und Bäumen auftritt, liegt entgegen landläufiger Meinung nicht am Schatten, sondern weil Sträucher und Bäume dem Boden zusätzlich Stickstoff entziehen.
Mulm, also Rasenfilz entsteht, wenn beim Mähen zu viel Schnittgut auf dem Rasen verbleibt. Ein etwa 1 cm dicker, lockerer Rasenfilz ist aber nichts Schlechtes. Im Gegenteil, er schützt die Grasnarbe. Erst wenn es deutlich mehr ist, sollten Sie etwas unternehmen.
Vertikutieren sollten Sie erst dann, wenn Sie Ihren Rasen im Frühjahr ein paar Mal gemäht haben, er gesund und kräftig wächst und er tatsächlich immer noch vermoost und vermulmt ist. Stellen Sie die Vertikutiermesser dann so ein, dass sie den Boden nicht berühren. Beim Fahren drückt sich der Vertikutierer dann etwas tiefer ein und Sie vertikutieren in 2 bis 5 mm Tiefe. Genau richtig!